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1:2 gegen Gladbach U23 – 09 schlägt sich durch individuelle Fehler selbst

Am Samstagnachmittag musste die SG 09 eine bittere, weil vollkommen unnötige 1:2-Heimniederlage gegen die Zweitvertretung von Borussia Mönchengladbach hinnehmen. 985 Zuschauer sahen zunächst starke 09er und den verdienten Führungstreffer von Marwin Studtrucker (20.). Die Gäste, von denen knapp 30 Minuten wenig zu sehen war, drehten das Spiel nach individuellen Fehlern in der 09-Defensive durch einen Doppelpack von Charalambos Makridis (29./53. Foulelfmeter). Vor dem Siegtreffer sah Boris Tomiak nach einer Notbremse die rote Karte. (53.)

Unser Trainer Farat Toku vertraute dabei im Vergleich zum ersten Spiel der gleichen Startformation, die an der Verler Poststraße mit 2:0 gewinnen konnte. Und die Hausherren begannen auch direkt damit, das Heft in die Hand zu nehmen und brachten den Gast aus Gladbach in den ersten Spielminuten schnell in Verlegenheit. Während es Kapitän Niko Buckmaier mit seinen weiten Diagonalbällen immer wieder probierte, seine Offensivpartner um Emre Yesilova und Cellou Diallo gekonnt in Szene zu setzen, hatten die „kleinen Fohlen“ Probleme ins Spiel zu finden und den mutigen Wattenscheidern zunächst wenig entgegen zu setzen.

Und diese starke Anfangsphase sollte sich in der 20. Spielminute auszahlen. Eine schön anzusehende Passstafette zwischen Jeffrey Obst und Cellou Diallo konnte letzterer nach feinem Dribbling gekonnt auf Marwin Studtrucker ablegen. Und unser Neuzugang tauchte plötzlich frei vor Gladbach-II-Keeper Jan Olschowsky auf, behielt die Nerven, und bugsierte das Spielgerät mit dem rechten Außenrist abgezockt ins linke untere Toreck. Eine zu diesem Zeitpunkt völlig verdiente Führung für die SGW, die damit nahtlos an die Leistung aus dem Eröffnungsspiel in Verl anknüpfen konnte. Auch nach der Führung bemühte sich unser Team zunächst, den Spielstand weiter in die Höhe zu schrauben. Doch ein Zuspiel von Diallo auf den im Rückraum freistehenden Yannick Geisler konnte dieser nicht richtig aufs Tor bringen (27.).

Quasi mit ihrer ersten richtigen Aktion sollte dann die zweite Mannschaft des Bundesliga-Teams vom Niederrhein zuschlagen. Nach einer unübersichtlichen Situation in der Wattenscheider Hintermannschaft probierte Boris Tomiak dem einfallenden Gladbach-II-Stürmer Justin Steinkötter den Ball vergebens noch abzugrätschen. Steinkötter konnte dann frei vor 09-Torwart Florian Kraft per Hacke den mitgelaufenen Charalambos Makridis bedienen, der nur noch einzuschieben brauchte – der bittere Ausgleich nach 29. Spielminuten.

Vor der Pause lieferten sich dann beide Teams einen offenen Schlagabtausch, doch weder Niko Buckmaier (35.) noch Emre Yesilova (45.) auf 09-Seite oder Thomas Kraus (36.) und Marco Cirillo (41.) für Borussia Mönchengladbach II konnten sich bei ihren Chancen in die Torschützenliste eintragen.

Platzverweis und Elfmeter entscheiden das Spiel zugunsten der Gäste

Ohne Wechsel kamen dann beide Teams aus der Kabine. Vor allem Gladbach-II-Trainer Arie van Lent muss dort wohl die richtigen Worte gefunden haben, denn sein Team kam deutlich präsenter und aggressiver zurück auf den Rasen des Lohrheidestadions.

In der 53. Spielminute überschlugen sich dann die Ereignisse. Einen einfachen Ball konnte Boris Tomiak zunächst nicht wegschlagen und musste im eigenen Sechszehner schließlich ins Dribbling gegen die anrauschende Gladbacher Offensive gehen. Dabei schien Tomiak nur zweiter Sieger zu werden, und ließ sich deshalb zu einer taktischen Notbremse hinreißen, indem er seinen Gegenspieler mit unlauteren Mitteln am Abschluss hinderte. Schiedsrichter David-Markus Koj hatte keine andere Wahl als diese unglückliche Aktion mit der roten Karte für Tomiak und Elfmeter für Gladbach II zu bestrafen. Auch hier hatte Wattenscheid Pech, denn beim Schuss von Charalambos Makridis hatte Florian Kraft noch die Fingerspitzen am Ball (54.). Damit hatte Mönchengladbach II die Partie gedreht.

Während zunächst nichts von der spielerischen Unterzahl der 09er auf dem Platz erkennbar war, brachte unser Trainer Farat Toku mit Nicolas Hirschberger (60.), Berkant Canbulut (68.) und Güngör Kaya (72.) sukzessive frische Kräfte für die Offensive. Und beinahe hätte sich „Günni“ dabei wieder als Edeljoker erwiesen, doch sein Abschluss nach einer Hirschberger-Flanke verfehlte das Gladbacher Gehäuse denkbar knapp (75.). Auch in der Folge zeigten diese Maßnahmen wie schon in Verl ihre Wirkung, denn die 09er gaben sich nicht auf, sondern kämpften sich immer wieder in den Gladbacher Strafraum. Leider wurde unser Team diesmal aber nicht belohnt, denn viele der Angriffe gegen eine sich nun weit in die eigene Hälfte zurückgezogene Gladbacher-Elf wurden nicht bis ins Letzte ausgespielt.

Wenn sich die gnadenlos effektiven Gäste allerdings einmal vor das Tor von Florian Kraft spielten, brannte es gleich lichterloh. So konnte sich die Wattenscheider Hintermannschaft in Spielminute 72 bei ihrem Keeper bedanken, als er mit einer starken Parade die Vorentscheidung verhindern konnte. Keine zehn Minuten später stand erneut Florian Kraft im Mittelpunkt, als er wieder in höchster Not zupacken konnte und somit das 1:3 aus 09-Sicht verhinderte. Die letzte Chance auf Seiten der SGW hatte dann der ebenfalls kurz zuvor eingewechselte Umut Yildiz. Doch sein wuchtiger Schuss aus der zweiten Reihe verfehlte das Gladbach-Tor doch um einige Meter (89.). So konnte sich unser Team am Ende nicht für die gezeigte Mühe belohnen und musste die drei Punkte leider an Borussia Mönchengladbach II abgeben, die an diesem Nachmittag für ihre Effizienz belohnt wurden.

Trotzdem zeigten unsere 09er eine Vorstellung, die Lust auf mehr macht. Das Team um Farat Toku hat dann bereits am kommenden Samstag im Südstadion bei Fortuna Köln (10.08., 14 Uhr) eine neue Chance auf wichtige Zähler.

Mannschaftsaufstellung SGW: Florian Kraft; Jeffrey Obst, Boris Tomiak, Jonas Acquistapace, Tolga Cokkosan; Matthias Tietz, Yannick Geisler (72. Güngör Kaya); Cellou Diallo (60. Nicolas Hirschberger), Nico Buckmaier, Emre Yesilova (60. Umut Yildiz); Marwin Studtrucker (68. Berkant Canbulut)

Tore:
1:0 Marwin Studtrucker (20.)
1:1 Charalambos Makridis (29.)
1:2 Charalambos Makridis (53./Foulelfmeter)

Besonderes Vorkommniss: Rote Karte für Boris Tomiak (53./Notbremse)

Schiedsrichter: David-Markus Koj (Wegberg)

Zuschauer: 985

Trainerstimmen:

Arie van Lent (Borussia Mönchengladbach II): „Ich fahre immer gerne nach Wattenscheid. Ich finde es einfach gut hier. Wir treffen uns scheinbar immer am Anfang der Saison und jedes Jahr spielen wir gegen eine Mannschaft die, wie ich glaube, auch immer sehr gleichwertig ist. Wir haben letzte Woche ein Spiel gehabt, wo vielleicht nicht alles gut war, aber sicher auch nicht alles schlecht. Ich wollte einfach, dass meine Mannschaft heute gegen einen schwierigen Gegner Charakter zeigt. Das hat sie gemacht. Ich glaube die erste halbe Stunde gehörte ganz klar Wattenscheid, die nach dem 1:0 eigentlich auch das 2:0 oder sogar 3:0 machen müssen. Mit dem Ausgleich haben wir dann jedoch das Spiel übernommen. Nach der roten Karte und im Verlauf der zweiten Halbzeit müssen wir die Partie eigentlich entscheiden. Ganz klar, wir müssen dieses dritte, vierte oder vielleicht sogar fünfte Tor machen. Dann hätten wir eher Ruhe gehabt, so mussten wir jedoch bis zum Ende noch zittern. Wattenscheid hat alles gegeben, wir mussten echt Schwitzen. Man hat gemerkt, dass wir doch noch sehr jung und grün hinter den Ohren sind. Jetzt bin ich einfach glücklich, dass wir die drei Punkte mit nach Hause nehmen können. Ich wünsche Farat aber alles Gute für die weitere Saison.“

Farat Toku (SG Wattenscheid 09): „Ich habe das Spiel ähnlich wie Arie gesehen. Ich glaube in der ersten Halbzeit haben wir sehr gut gespielt, der Gegner hat keine richtige Torchance bekommen und wir das 1:0 richtig schön herausgespielt. Nach der verdienten Führung haben wir jedoch vergessen, vielleicht das zweite oder dritte Tor zu machen. Wir nutzen unsere Chancen nicht, und kriegen dann schließlich ein Gegentor, wo wir die individuelle falsche Entscheidung getroffen haben. Danach war eine leichte Verunsicherung bei meiner Mannschaft drin, trotzdem sind wir so in die Halbzeit gegangen und haben uns vorgenommen, weiter mutig zu spielen. Wir haben etwas beim System umgestellt, was zunächst auch ganz gut geklappt hat. Das Gegentor, also das 2:1, war schon fast geschenkt, dass muss man leider sagen. Mit der roten Karte war es aber für uns auch schwer. Trotzdem sind wir noch mehr ins Risiko gegangen mit der Devise: Entweder bekommen wir noch eins rein oder wir schießen vorne noch eins. Ich habe schließlich alle Offensiven noch einmal eingewechselt. Ich glaube die Jungs haben wirklich alles gegeben, alles aufgesteckt, doch leider haben wir uns nicht mehr belohnen können. Somit kann ich der Mannschaft keinen Vorwurf machen, weil sie, wie gesagt, alles gegeben hat – gerade auch in Unterzahl. Trotzdem ärgern wir uns, das Spiel punktlos abgegeben zu haben. Das macht trotzdem Mut für die kommenden Spiele. Auch Gladbach alles Gute weiterhin.“

Die Galerie zum Spiel: