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Fragen und Antworten zur wirtschaftlichen Situation der SG 09

Vor zwei Tagen hat Frau Rechtsanwältin Dr. Anja Commandeur, die vom Amtsgericht Bochum zur Insolvenzverwalterin über das Vermögen der SG 09 Wattenscheid e.V. bestellt wurde, über die prekäre wirtschaftliche Situation informiert, verbunden mit einem dringenden Appell an potentielle Sponsoren und Geldgeber, die Sportgemeinschaft finanziell zu unterstützen.

Diese Informationen haben in der Öffentlichkeit zu einigen Nachfragen geführt, die wir gerne beantworten möchten:

Warum drängt die Zeit so?

Das hat insolvenzrechtliche Gründe. Wenn feststeht, dass für den Monat Oktober die Gehälter und sonstige Masseverbindlichkeiten (Sozialversicherungsbeiträge, Steuern etc.) zum Fälligkeitstermin nicht gezahlt werden können, muss die Insolvenzverwalterin die Masseunzulänglichkeit anzeigen und zum erstmöglichen Termin Kündigungen aussprechen, mithin spätestens zum Monatsende.

Es wurde ein monatlicher Liquiditätsbedarf von 70.000 – 100.000 Euro benannt. Wie kommt diese schwankende Summe zustande und wieviel Geld fehlt realistisch bis zum Saisonende?

Der monatliche Liquiditätsbedarf schwankt je nach Anzahl und Ausgang der Spiele wegen der Prämienregelung für die erste Mannschaft. Die Grundgehälter der Spieler sind eher unterdurchschnittlich. Derzeit fehlen bis zum Jahresende (Oktober bis Dezember) für den Fall, das alle Spiele gewonnen werden insgesamt noch ca. 230.000 €. Der Liquiditätsbedarf für die gesamte restliche Saison beträgt je nach Spielergebnissen ca. 500.000 – 700.000 € (Oktober bis Juni). In diesen Gesamtkosten sind neben den Gehältern für die erste Mannschaft und den Trainerstab auch alle sonstigen Kosten, z.B. für die Jugendabteilung, die Platzpflege, die Ordnungsdienste, Fahrtkosten, Mieten etc. enthalten. Der Verein hat insgesamt 38 Festangestellte. Evtl. Kosteneinsparungen, die auf der Strecke umgesetzt werden könnten, sind hier noch nicht berücksichtigt.

Die Saisonetats der aktuellen und auch der kommenden Spielzeit sollten hauptsächlich durch finanzielle Zusagen von Geldgebern und Sponsoren abgesichert sein und dementsprechend wurden die Etats vom Aufsichtsrat abgesegnet. Wie konnte der Verein trotzdessen in diese prekäre wirtschaftliche Situation geraten?

Die finanziellen Zusagen seitens der Sponsoren und Geldgeber waren an Bedingungen geknüpft, die nicht eingehalten werden konnten. So sind ein nicht unerheblicher Teil eingeplanter Gelder ausgeblieben und haben zu der Finanzlücke geführt. Designierte Vorstandsmitglieder arbeiten an einem neuen Konzept und einer professionellen Struktur, um die Einnahmenseite zu stabilisieren, die wiederum eine Sanierung und Neuausrichtung des Vereins ermöglichen soll.