Umut Yildiz gehört in dieser Saison unter Trainer Christian Britscho bei der SG Wattenscheid 09 zu den Stammspielern, hat kaum eine Partie verpasst. Der 23-Jährige wurde im Nachwuchsleistungszentrum des FC Schalke 04 ausgebildet und spielte in der Saison 2019/2020 bereits für die Wattenscheider. Im Interview spricht Yildiz darüber, wieso er wieder zur SGW zurückkehrte und was er vor einem Meisterschaftsspiel so treibt.
Mit 26 Einsätzen in 27 Spielen gehörst du zu den absoluten Dauerbrennern im Team, hast bislang nur ein Spiel verpasst. Wie bewertest du die Saison für dich persönlich?
Dass der Coach mir das Vertrauen gibt, schätze ich natürlich sehr. Ich achte auf meinen Körper und versuche immer fit zu bleiben. Dadurch bin ich immer spielfähig und kann meine Leistung abrufen. Begründet anhand der vielen Spiele, die ich bestreiten durfte, läuft die Saison für mich gut. Ich versuche meine Stärken im Offensiven einzubringen und stelle mich auch für defensive Momente in den Diensten der Mannschaft.
Auch, wenn es für dich persönlich einsatztechnisch in dieser Spielzeit gut läuft: Leider befindet ihr euch seit Beginn der Saison im knallharten Abstiegskampf. Ist der Glaube an den Klassenerhalt bei dir und der Mannschaft noch da?
Wir wussten vor der Saison schon, dass es nicht leicht wird. Wir haben viele Spiele gehabt, wo wir die Punkte am Ende verdient hätten. Wir glauben im gesamten Verein zu 100 Prozent dran und werden bis zum Ende kämpfen und unsere Punkte holen, davon bin ich überzeugt!
Zurück zu deiner Persönlichkeit: Du hast in der Saison 2019/20 schon mal eine Regionalliga-Saison in Wattenscheid gespielt. Dort kamst du allerdings auf nur fünf Einsätze, bist dann in die Oberliga zum TVD Velbert gewechselt. Dort warst du insgesamt zwei Jahre. Haben dich die zwei Spielzeiten in Velbert in deiner Entwicklung noch einmal gestärkt?
Richtig. Das erste Jahr im Seniorenbereich habe ich mir anders vorgestellt. Leider kam es nach drei Monaten zu der Insolvenz, die uns alle schwer getroffen hat. Beim TVD waren es auch nicht wirklich zwei Jahre bedingt durch die Corona-Krise. Diese Situation hat mich selbstverständlich in meinem jungen Alter belastet. Nichtsdestotrotz habe ich die richtigen Schlüsse draus gezogen und mich mental weiterentwickelt.
2021 bist du schließlich zu uns nach Wattenscheid zurückgekehrt. Was hat dich zu diesem Schritt bewogen?
Ich kenne den Verein und die Kulturwerte. Mein Ziel war es, Wattenscheid im Wiederaufbau zu unterstützen und wieder zur alten Stärke zurückzuführen.
Vor deinem Schritt in den Seniorenfußball hast du auch einige Zeit in der Jugend beim FC Schalke 04 gespielt. Wie hast du die Zeit in einem Nachwuchsleistungszentrum bei einem so großen Verein erlebt?
Ich erinnere mich sehr gerne an diese Zeit. Es war sehr anstrengend, aber auch sehr schön und für meine Entwicklung sehr wichtig. Sowohl mental als auch physisch.
Ähnlich wie Schalke ist auch die SG Wattenscheid ein Verein mit großer Tradition. Was bedeutet es dir hier zu spielen?
Sehr viel. Jeder kennt Wattenscheid 09. Ich bin stolz darauf, Teil eines solch großen Vereins zu sein.
Welche Ziele verfolgst du mit Wattenscheid?
Aktuell ist das oberste Ziel der Klassenerhalt! Ich werde alles dafür tun und mein Bestes geben, um dieses Ziel zu erreichen.
Wie muss man sich so einen Spieltag aus deiner persönlichen Sicht vorstellen? Hast du irgendein besonderes Ritual, besondere Gewohnheiten, wie du dich auf ein Spiel einstimmst?
Nicht so wirklich. Ich gehe früh ins Bett und beschäftige mich mental mit dem Gegner. Frühstücken tue ich gegen 9 Uhr und ich schaue mir Szenen von positionsgetreuen Fußballprofis an. Dadurch gewinne ich Ideen für mein Spiel und versuche diese in unser Spiel einzubringen. Anschließend mache ich mich frisch und fahre in der Regel gegen 11:30 Uhr los.
Abseits des Fußballplatzes hast du sicher noch andere Dinge, die du gerne machst. Womit verbringst du deine Freizeit am liebsten?
Ich bin ein Familienmensch und verbringe viel Zeit mit der Familie und mit Freunden. Ich bin gerne zuhause, schaue Filme und Serien oder schmeiße hin und wieder mal die Konsole an.
Zum Abschluss: Was würdest du unseren Fans gerne noch mit auf den Weg geben? Grade jetzt in dieser sportlich nicht ganz leichten Zeit.
Erstmal möchte ich mich bei allen, die uns immer wieder unterstützen, bedanken! Das ist für mich in dieser Situation bemerkenswert, wie viel Zuspruch wir bekommen. Mit dieser Energie werden wir weiter machen und unsere Punkte holen.