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Herber Rückschlag – 09 verliert das Heimspiel gegen die TSG Sprockhövel mit 1:4

Auch nach einer darüber geschlafenen Nacht ist das gestrige Spiel sicher noch in vielen Köpfen der 09-Fans. Viele der anwesenden 763 Zuschauer hatten sich nach dem Sieg in Siegen ein erfolgreiches Heimspiel erhofft. Doch es kam anders und die SG 09 verlor auch dieses Spiel am Ende deutlich mit 1:4 (1:3). Trotz der drei Gegentore war es vor allem die zweite Hälfte die zu denken gab und bei den Fans die Stimmung kippen ließ.

Doch von Anfang an: Mit guten Vorsätzen und der Hoffnung, nun an den ersten Dreier der Saison anknüpfen zu können, ging es in die Partie. Neutrainer Engin Yavuzaslan tauschte im Vergleich zum Spiel in Siegen auf lediglich zwei Positionen. Im Mittelfeld spielte Lewicki für Lucas und in der Innenverteidigung Malcherek für Wiebel. Die TSG spielte mit den ehemaligen 09ern Canbulut, Yesilova und Arifi.

Nach anfänglichem Abtasten gab es bereits in der 5.Min. den ersten dicken Patzer der SGW: Im Spielaufbau spielte Tom Sindermann einen Fehlpass in den Lauf von Gilani, dessen Schuss durch ein 09-Bein abgelenkt wurde, jedoch genau vor die Füße des einschussbereiten Perea Torres, der eiskalt verwandelte.

Ein herber Nackenschlag, doch die Schwarz-Weißen konnten direkt antworten. Mike Lewicki steckt auf Casalino durch, der den direkten Ausgleich besorgt (7.). In der Folge erspielte sich 09 einige Chancen – eine Phase, die Hoffnung auf mehr machte. In der 36.Min. dann ein Aufreger: Nach einer Doppeltorchance von Casalino und Lerche, wirft sich der Sprockhöveler Milic auf der Torlinie in den Ball. Viele sahen ein vermeintliches Handspiel nach dem Schuß aus kurzer Distanz von Lerche. Der Schiedsrichter folgte seinem Gefühl und gab den Elfmeter und das damit verbundene Rot, trotz aller Proteste, nicht. Und die Studien der Videos gaben ihm im Nachgang der Partie recht, denn der Ball wurde offenbar mit dem Kopf über die Latte gelenkt. Daher ist an dieser Stelle ein Lob für die richtige Entscheidung an Schiedsrichter Stefan Tendyck auszusprechen. 

Im Anschluss konnte Dudek danach mit einer starken Parade einen Schlenzer von Ex-09er Berkant Canbulut an den Pfosten lenken (40.). Nur zwei Minuten später jedoch überquerte der Ball dann doch die Wattenscheider-Torlinie. Es war ein Wembley-Tor, da der Schuss von Gilani den Ball von der Unterlatte auf den Boden und von dort wieder hinausbewegte. Der Linienrichter hat den Ball klar im Tor gesehen und somit stand es 1:2. Auch hier die richtige Entscheidung.

Die kurioseste Szene des Spiels fand jedoch kurz vor Ende der ersten Hälfte statt: Schurig klärt mit einen hohen Ball in den Strafraum zu Jeff Malcherek. Der herausgeeilte 09-Torhüter Daniel Dudek will offenbar selbst zum Ball und Malcherek ihm vermutlich den Ball zuköpfen. Das ging grandios schief, denn der Ball flog über Dudek und wäre wohl auch so reingegangen. Gilani sprintete dazwischen und drückte ihn in die Maschen. Somit waren zwei kapitale Böcke Ursache für den 1:3 Rückstand.

Yavuzaslan wechselte Malcherek und El Mansoury gegen Kacmaz und Wiebel aus. Wer nun Kampf und Spritzigkeit erwartete, wurde jedoch enttäuscht. Es entwickelte sich ein recht zähes Spiel. Gästetrainer Yakub Göksu bezeichnete es in der Pressekonferenz gar als „Not gegen Elend“. Sprockhövel stand erwartungsgemäß sehr defensiv und den 09ern fiel wenig ein, um die Abwehr zu durchdringen. Das resultierte dann in viel Ballgeschiebe und Fehlpässen beider Teams. Die wenigen Chancen resultierten aus langen Bällen auf beiden Seiten. Der Lohrheide-Elf gelang es nicht, noch einmal heranzukommen. In der 89. Minute konnte die TSG dann einen Konter setzen und den Deckel draufmachen. Duran Deniz traf zum 1:4. Lerche hätte in der 98. Minute nochmal Ergebniskosmetik betreiben können, schoss aber knapp rechts am Tor vorbei.

Die Fans standen in den letzten Wochen hinter dem Team, ließen aber im Anschluss ihrem Unmut freien Lauf. Es hallte lautstark „Wir haben die Schnauze voll!“ durch‘s weite Rund. Sowohl Jeff Malcherek, Felix Casalino, als auch Engin Yavuzaslan zeigten in Interviews absolutes Verständnis für die Wut. 

Es bleiben viele Baustellen, die der Trainer nun angehen will, damit das Team wieder in die Spur findet. Die SG 09 befindet sich im Abstiegskampf und nun gilt es, sich dem mit intensiver Arbeit entgegenzustellen.