Vor dem Spiel Tristesse und Anspannung, danach Erleichterung und gute Laune. So jedenfalls könnte man wohl die Gefühlslage der 730 Zuschauer bezeichnen, die gestern, trotz der zuletzt durchwachsenen Ergebnisse, den Weg in die Lohrheide fanden. Jubel und Kritik geben sich momentan die Klinke in die Hand. Der 2:0 (0:0)-Sieg gegen den kriselnden Tabellensechsten SV Schermbeck war ein besonders wichtiger, da die SG 09 es dadurch selbst in der Hand hat, sich unten abzusetzen und die Konkurrenz, die nicht schläft, auf Distanz zu halten. Mittwoch steht nun das Nachholspiel gegen die formstarke SpVgg Vreden an. Dort wird sich dann zeigen, ob die Mannschaft den Abstand auf die Abstiegsränge auf 6 Punkte ausbauen und somit den gestrigen Sieg veredeln kann.
Die erste Halbzeit in dieser Partie ist auch schnell erzählt, da bei beiden Teams Defensive gut funktionierte und somit, trotz Wattenscheider Feldüberlegenheit, wenig zwingende Chancen erspielt werden konnten. Schermbeck stand tief und versuchte es mit Umschaltspiel, während die SG 09 den Dosenöffner suchte. Die größte Gelegenheit hatte Fabrizio Fili, der einen Freistoß nahe der Eckfahne, frech direkt auf die lange Ecke zog und dabei die Latte traf (36.). Zuvor wurde, nach einer schönen Kombination über Fili, Umut Yildiz von Marius Lackmann abgeräumt. Der SVS hatte ebenfalls einen Freistoß, der aber viel zu hoch angesetzt war und somit eher einem Field-Goal im Football gereichte. So gingen beide Teams mit einem 0:0 in die Halbzeit.
Edi Renke musste im zweiten Durchgang mit Kreislaufproblemen aus dem Spiel. Für ihn kam Berkan Firat. Die SG 09 wurde nun zwingender und nach einer Torchance für Thier (49.), war es Jamal El Mansoury, der in der 50. Minute das erlösende 1:0 erzielte. Es war ein Traumtor aus 17m, welches der Rechtsaußen, nach einem Haken, mit einer schönen Bogenlampe in den linken oberen Winkel zirkelte. Zuvor hatte sich Berkan Firat stark in den Strafraum gedribbelt und den Ball zu El Mansoury gesteckt.
In Folge der Führung kamen die 09er noch besser ins Spiel. Schermbeck, mit den Ex-09ern Tolga Cokkosan und Richy Weber wurde mehr und mehr unter Druck gesetzt. Nach 70 Minuten wurde dann David Loheider von Felix Casalino ersetzt, dessen Agilität für weitere gefährliche Situationen sorgte. In der Nachspielzeit gab es dann noch eine Schrecksekunde zu überstehen, als Torhüter Lübcke im 1:1 gegen den Ex-Essener Platzek zur Ecke parierte. Eine Schlüsselsituation, denn quasi im Gegenzug ging Casalino mit Tempo durch die Abwehrreihe des SVS und legte klug quer auf El Mansoury. Der hätte sogar noch auf den gut positionierten Kouonang legen können, entschied sich aber auf dem holprigen Geläuf für den Abschluss flach unten rechts. Unter großem Jubel des Anhangs war das schließlich der Deckel auf den Sieg und El Mansoury avancierte zum Man oft the Match.
Bereits am Mittwoch geht es um 20 Uhr im Flutlichtspiel in die Partie gegen die SpVgg Vreden.
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SG Wattenscheid 09:
Lübcke – Kaminski, Haar, Kacmaz, Da Costa Pereira – El Mansoury, Renke (46. Firat), Fili (77. Malcherek), Thier (88. Yanik), Yildiz (85. Kouonang) – Loheider (70. Casalino).
SV Schermbeck:
Wickl – Lackmann (57. Cavar), Steinrötter, Weber, Cokkosan (65. Demir) – Robert (75. Olczyk), Löbler, Bachmann (75. Grund), Krechting (57. Grumann) – Platzek, Karagülmez.
Zuschauer: 730
Tore:
1:0 El Mansoury (50.)
2:0 El Mansoury (90. + 3)