Die SG Wattenscheid 09 gewann am Ostermontag das Traditionsduell gegen die Spielvereinigung Erkenschwick mit 1:0 (0:0) und konnte sich für die Hinspielniederlage revanchieren. Vor 863 Zuschauern im Lohrheidestadion war es sicherlich kein fußballerischer Leckerbissen, den beide Teams angeboten hatten, doch das goldene „Eiertor“ von Deniz Duran reichte der SG 09 für drei Punkte und den Sprung auf den 8. Tabellenplatz.
Christopher Pache musste diverse Ausfälle verkraften: Edi Renke, Tim Kaminski, Robert Nnaji und Alex Dimopoulos fehlten verletzt, Emre Yesilova fehlte gelbgesperrt, während Tom Sindermann und Giano Rexhäuser krankheitsbedingt passen mussten. So standen „nur“ insgesamt sechs Ersatzspieler auf dem Spielberichtsbogen, darunter mit Özberk Ören ein U19-Verteidiger, der bei seinem Debüt im Seniorenbereich sogar zu einem Kurzeinsatz kam.
Auch die Gäste aus Erkenschwick, bei denen mit Arda Nebi, Nils da Costa Pereira, Kian Licina und Christoph Kasak gleich vier ehemalige 09er zu Einsatzminuten kamen, mussten, insbesondere in der Defensive, einige Ausfälle hinnehmen. Diesen Umstand versuchten die 09er früh zu nutzen, doch Jamal El Mansoury scheiterte, jeweils nach Chipbällen hinter die Abwehrkette, zweimal an Erkenschwicks Keeper Müller. (3. + 13.)
Erkenschwick, die ihr Heil in Konter suchten, befreiten sich aus der anfänglichen Umklammerung und kamen ihrerseits zu Torchancen. Finn Wortmann, der in der nächsten Saison für 09 auf Torejagd gehen wird, traf mit einem Hackentrick den Pfosten und bediente, nach einem schlimmen Ballverlust der Nullneuner, Isensee, der glücklicherweise aus fünf Metern das vermeintlich sichere 0:1 liegenließ und über das Tor schoss. (21. + 29.)
Ansonsten taten sich beide Mannschaften auf dem holprigen und zu trockenen Rasen schwer, ansehnlichen Fußball zu zeigen und Torgelegenheiten zu kreieren und so ging es torlos in die Kabinen. Direkt nach der Pause bot sich den Gästen die große Chance zum Führungstor, als ein Einwurf im 09-Strafraum per Kopf auf Arda Nebi verlängert wurde, der freistehend aus acht Metern vergab. (46.)
Der Führungstreffer fiel dann für 09 und das mit einem Slapstick-Tor: Mike Lewicki spielte den Ball hinter die Kette auf Deniz Duran, der aus halblinker Position im Strafraum eigentlich harmlos auf das Tor schoss, doch Keeper Müller reagierte nicht, weil er davon ausging, dass der Ball am Tor vorbei kullert, und musste allerdings mit Schrecken feststellen, dass die Kugel im kurzen Eck den Innenpfosten striff und die Torlinie überschritt. (58.) Die 09-Fans realisierten aus der großen Entfernung erst fünf Sekunden später das kuriose 1:0 und jubelten mit leichter Verspätung.
Drei Minuten später bot sich für Jamal El Mansoury die Chance direkt nachzulegen, allerdings war sein Abschluss aus 14 Metern zu zentral und so konnte Müller stark parieren. (61.) Erkenschwick war sichtbar angeknockt, doch 09 konnte nicht den Deckel drauf machen und hatten in der 73. Minute erneut Glück. Der eingewechselte Stefan Oerterer lupfte von der Grundlinie auf den Kopf vom vollkommen freistehenden Arda Nebi, doch der ehemalige 09er köpfte aus sechs Metern drüber. (73.)
Das Spiel stand noch auf Messers Schneide und erneut benötigten die Schwarz-Weißen das Glück, welches sie häufig in der Saison nicht hatten. Bei einem Zweikampf zwischen Tarik Ould Seltana und Finn Wortmann entschied Schiedsrichterin Anna-Lena Weiss auf Stürmerfoul anstatt auf Strafstoß für Erkenschwick – eine knifflige Entscheidung. (85.) Der eingewechselte Hivan Kouonang vergab tief in der Nachspielzeit noch zweimal das 2:0, doch das interessierte letztlich niemanden mehr im 09-Lager, denn es blieb beim knappen, etwas glücklichen 1:0-Sieg.
Aufstellung: Mroß, Ould Seltana, Kacmaz, Gabriel, Sarli (82. Pasche); Habitz (65. Tunga), Lewicki; El Mansoury, Buckmaier (90. + 4. Ören), Duran (60. Kouonang); Firat (80. Loheider)
Tor:
1:0 Deniz Duran (58.)
Zuschauer: 683
Schiedsrichter: Anna-Lena Weiss