Der langjährige Sky-Moderator war zu Bundesligazeiten, in den Jahren 1990 bis 1992, Sportchef bei RTL und hat dort die Sendung Anpfiff ins Leben gerufen. Diese berichtete – ähnlich wie die Sportschau – als erstes Format vom Spieltag der Bundesliga.
Schon damals hatte der Gelsenkirchener ein Herz für einen in der Belletage des deutschen Fußballs eher ungewöhnlichen, familiären Verein. Ein besonderes Augenmerk galt dabei bereits der Stadionwurst von Thiers. Ulli Potofski war – neben Jürgen Klopp – einer der prominentesten Befürworter und trug maßgeblich zur Entstehung des Mythos um die legendäre Bratwurst bei.
Dass seine Stimme auch heute noch an jedem Spieltag in der Lohrheide zu hören ist, versteht sich fast von selbst: Seit vielen Jahren ist er im Werbespot für die Wurst zu hören. Und das wird auch so bleiben.
Doch auch abseits von Wurst und Bundesliga hatte er stets ein Herz für den Verein. In schwierigen Zeiten unterstützte er ein Crowdfunding-Projekt und bot an, mit einer Einladung zu einer Live-Radiosendung zu helfen. Während der Pandemie war er Gast bei herzlich.anders. – der 09-Podcast. Wir hatten die Gelegenheit, gemeinsam in Vergangenheit und Gegenwart einzutauchen. Den Podcast findet ihr hier.
Viele Fragen musste man ihm dabei nicht stellen – der redegewandte Moderator verfügte über einen riesigen Schatz an Erlebnissen, sodass wir oft vom eigentlichen Thema abschweiften.
Aus persönlicher Erfahrung kann ich (Björn Biberich) sagen: Ulli Potofski war ein warmherziger, offener Mensch. Immer wieder kommentierte er Beiträge in den sozialen Medien bei 09 – ein Zeichen dafür, dass der Verein für den erfahrenen Fußballfachmann immer etwas Besonderes war. Das zeigte er auch in Gesprächen abseits des Mikrofons. Er war erreichbar, wenn wir ihn brauchten. Niemals abgehoben. Ein echtes Pottoriginal. Immerhin konnte ich mich mal bei ihm beschweren, dass 09 immer am Anfang der Sendung kam, was ich aufgrund des Abreiseverkehrs vom Stadion oft verpasst habe. Ohne Videorekorder ein Dilemma.
Wir verneigen uns vor einer großartigen Persönlichkeit, sind traurig und wünschen seiner Familie und Freunden viel Kraft.
Danke, dass Du die Identität der SG Wattenscheid 09 mitgeprägt hast.
Mach’s gut, Ulli!
