Er ist wohl der ungewöhnlichste Spieler des aktuellen Kaders der SG Wattenscheid 09. Sebastian Kleine, 37 Jahre jung, hatte seine Fußballschuhe bereits seit 4 Jahren an den Nagel gehangen. Aus einer spaßigen Bemerkung gegenüber Trainer und Polizeikollege Christian Britscho wurde dann Ernst und „Basti“, wie ihn die Mitspieler rufen, beschloss die Schuhe wieder zu schnüren und das gleich in der Oberliga beim ambitionierten Amateurverein. Seine Sache machte er in den wenigen Spielen der Hinrunde so gut, dass er auf fünf Einsätze kam und sogar ein Tor beim ASC Dortmund erzielte.
Trainer Christian Britscho sieht daher eine gewisse Parallele zu Claudio Pizarro, der bei Werder Bremen ja erst kürzlich mit stolzen 41 Jahren seinen Abschied gab: „Ich würde Basti gerne bei uns haben, bis er mindestens 40 wird. Am besten soll der Pizarro von Wattenscheid das Original noch übertreffen. Das wäre die Krönung dieser Geschichte, die einst auf dem Flur der Polizei begonnen hat.“
Der Angreifer, den der Trainer aufgrund seiner Größe und Kopfballstärke auch gerne als Ausputzer vor dem eigenen Tor einsetzt, sagte jüngst im vereinseigenen Podcast: „Als der Trainer mich fragte, ob ich noch Lust hätte mindestens eine Saison dranzuhängen, habe ich sofort und gerne zugesagt. Ich habe den großen Vorteil, dass ich berufsbedingt auch viel Sport auf der Arbeit machen kann“, um später noch zu ergänzen: „solange die Knochen halten und ich fit bin, möchte ich dabeibleiben, aber ich muss natürlich von Jahr zu Jahr schauen. Dass ich weiter dabei sein darf, darauf bin ich sehr stolz. Die Mannschaft hat mich super aufgenommen und die Trainingsbedingungen sowie das Umfeld mit den Fans sind toll. Das ich so etwas hier nochmal im (Fußball-)Alter erleben darf, gibt mir richtig Antrieb und Ehrgeiz auch nächste Saison wieder Vollgas zu geben. Wenn dann die Meisterschaft zur kommenden Saison vor Zuschauern starten kann, wäre das natürlich ein Traum.“
Wir wünschen Basti das er seinen Traum weiter leben kann. Bleib fit, gesund und 09er!