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SG 09 verzichtet auf Teilnahme an der Regionalliga West 2023/24

Liebe 09erinnen, liebe 09er!

Anfang Mai gastierte der 1. FC Düren bei uns im Lohrheidestadion. Trotz einer ordentlichen Leistung und einer 1:0-Führung, die bis zur 81. Minute Bestand hatte, unterlagen wir an diesem Tag, unterm Strich sicherlich nicht unverdient mit 1:2 und waren rechnerisch, nach einem turbulenten und von vielen Schwierigkeiten geprägten Jahr, sportlich aus der Regionalliga West abgestiegen. Und auch wenn dieser Tag dem Verein, der Mannschaft und den handelnden Personen schmerzhaft in Erinnerung bleibt, war es doch ein Tag der Entscheidung. Wir wussten, dass wir im kommenden Jahr in der Oberliga Westfalen an den Start gehen würden und konnten in die Planungen dieser kommenden Spielzeit einsteigen.

Heute, fast vier Wochen später, hat sich die Situation grundlegend verändert. Dem 1. FC Düren wurde bekanntlich in erster Instanz die Zulassung für die Regionalliga verweigert. Zum Ende der Einspruchsfrist hat der Klub nun erstmals Rechtsmittel eingelegt. Erst in einigen Tagen ist mit einem ersten Urteil des Sportgerichts zu rechnen. Im Anschluss daran besteht für alle Beteiligten weiterhin die Möglichkeit, in die nächste Instanz zu gehen, unabhängig, wie das Urteil ausfällt.

Der Aufsichtsrat und der Vorstand der SG Wattenscheid 09 hat sich am Mittwochabend einstimmig darauf verständigt, unabhängig vom Ausgang des sportgerichtlichen Verfahrens,auf die Teilnahme an der Regionalliga West in der Saison 2023/2024 zu verzichten. Wir begründen diese Entscheidung unter anderem damit, dass es uns als Verein gerade unmöglich gemacht wird, die Vorbereitung und den Kader für die kommende Saison seriös zu planen. Gespräche mit Spielern, Sponsoren, Partnern und Behörden sind unter den aktuellen Umständen nicht verbindlich zu führen.

Nachdem sowohl die Sommer-, als auch die Wintervorbereitung in der vergangenen Regionalligasaison von großen, organisatorischen und infrastrukturellen Problemen geprägt war, deutet sich nun an, dass auch die Vorbereitung auf eine weitere Regionalliga-Saison unter ähnlichen Vorzeichen stattfinden würde. Stand heute dürfen wir das Trainingsgelände am Lohrheidestadion nicht betreten. Die angekündigten Arbeiten am Kunstrasenplatz an der Berliner Straße haben ebenfalls noch nicht begonnen. Es gibt aktuell also gar keine Trainingsstätten, die uns für einen Vorbereitungsstart im Juni zur Verfügung stünden. Die Regionalliga-Saison beginnt zwei Wochen vor der Oberliga. Zeit, die wir aktuell gar nicht haben.

Ebenso schwerwiegend ist der betriebswirtschaftliche Blick auf eine weitere, mögliche Regionalliga-Saison. Ein Beispiel hierfür: Beim angesprochenen, letzten Heimspiel gegen den 1. FC Düren sind pro Zuschauer 14,66 Euro Sicherheitskosten aufgelaufen. Dem stehen durchschnittliche Einnahmen von 14Euro pro Kopf gegenüber. Wenn also der Punkt erreicht ist, an dem „Geisterspiele“ unter Ausschluss der Öffentlichkeit wirtschaftlicher werden als herkömmliche Heimspiele, ist für uns Umdenken angesagt. Mit dem Umbau des Stadions kommen zudem weitere wirtschaftliche und organisatorische Unwägbarkeiten auf uns zu.

Wir werden in der kommenden Saison also mit Ambitionen in der Oberliga Westfalen antreten und nun Pläne entwickeln, um wirtschaftliche und strukturelle Nachteile gegenüber den anderen 17 bzw. 18 Regionalligisten zu verkleinern. Ein erneuter Versuch mittelfristig in der Regionalliga Fuß zu fassen ist damit nur aufgeschoben, und keinesfalls aufgehoben.

Wir bedanken uns bei allen Fans, Mitgliedern, Sponsoren, Freunden, Spielern und Trainern, die den Weg mit uns in den vergangenen Jahren gegangen sind und diesen auch in Zukunft hoffentlich mitgehen.

Der Aufsichtsrat & Vorstand der SG Wattenscheid 09