Dank eines hochverdienten 3:1-Heimsieges gegen das abgeschlagene Tabellenschlusslicht, TV Herkenrath, konnte die SG 09 am 30. Spieltag die Abstiegsplätze verlassen und damit die prekäre Tabellensituation leicht verbessern. Nach Startschwierigkeiten war der Treffer von Emre Yesilova in der 38. Minute der Dosenöffner und ein Doppelschlag von Nico Buckmaier und Berkant Canbulut in der 57. und 59. Minute sorgten für die Entscheidung zugunsten der 09er. Der Treffer von Sobiech in der 84. Minute war lediglich Ergebniskosmetik.
Das Geburtstagskind Farat Toku, das seinen 39. Geburtstag feierte, konnte wieder auf Emre Yesilova und Berkant Canbulut setzen, die nach abgesessener Gelbsperre und genesener Sprunggelenksverletzung wieder in die Startelf rückten. Sebastian van Santen und Steve Tunga Malanda rutschten dafür auf die Ersatzbank. Die Gäste aus Herkenrath standen wie erwartet kompakt mit allen elf Spielern in der eigenen Hälfte und machten es der Toku-Elf äusserst schwer, sich Torchancen zu erspielen. Stattdessen hatte der TVH die erste Gelegenheit durch einen 18-Meter-Freistoß von Steiger, den Edin Pepic mit den Fäusten parieren konnte. (26.) Den daraus resultierenden Konter über Cellou Diallo unterband Linksverteidiger Vatovci mit einer üblen Grätsche mit beiden Beinen voraus, die Schiedsrichter Jonas Windeln durchaus auch mit einer roten Karte hätte bestrafen können. Nach der folgenden Rudelbildung sahen die Streithähne Jeffrey Obst und Baris Sarikaya ebenfalls die gelbe Karte.
Sieben Minuten vor der Pause fanden die Nullneuner endlich eine Lücke im Abwehrbollwerk und prompt gingen sie in Führung. Nach einer schönen Spielverlagerung von Berkant Canbulut auf Emre Yesilova blieb dieser frei vor Gästekeeper Kraus eiskalt und traf mit links zum 1:0 ins lange Eck. Bis zur Pause wurde es nun deutlich brenzliger vor beiden Toren. Der TV Herkenrath antwortete mit einem sehenswerten Abschluss von Baris Sarikaya, der die Kugel mit der Brust annahm und volley aus der Drehung schoss, doch Edin Pepic konnte zur Ecke klären. (40.) Ein Freistoß von Mael Corboz landete am Aussennetz und Kapitän Nico Buckmaier zwang Kraus mit einem tollen Schlenzer zu einer Glanzparade. (42./43.) Sekunden vor dem Halbzeitpfiff lag die Kugel plötzlich im Tor von Edin Pepic, doch der Linienrichter sah glücklicherweise den Ball bereits im Toraus und entschied zuvor auf Eckball – eine knifflige Entscheidung. (45. + 1.)
Herkenrath versuchte zu Beginn der zweiten Hälfte, etwas offensiver zu agieren, allerdings gab das den 09ern den notwendigen Platz, den sie binnen zwei Minuten zur Vorentscheidung nutzten. Nach einer tollen Kombination auf der linken Angriffsseite über Berkant Canbulut, Emre Yesilova und Julijan Popovic brauchte Nico Buckmaier praktisch nur noch den Fuß hinhalten, um mit seinem 10. Saisontreffer das 2:0 zu erzielen. (57.) 90 Sekunden später nutzte Berkant Canbulut einen Fehler in der Hintermannschaft der Gäste und erhöhte gar auf 3:0. (59.)
Das Spiel war gelaufen und die Sportgemeinschaft dominierte nun Ball und Gegner nach Belieben. Nach einem strammen Fernschuss von Emre Yesilova verwandelte Adrian Schneider den Abpraller zum vermeintlichen 4:0, allerdings sah der Linienrichter „Adi“ fälschlicherweise im Abseits und verweigerte die Anerkennung des Treffers. (68.) Weitere Gelegenheiten blieben ungenutzt und aus dem Nichts fiel in der 84. Minute der Ehrentreffer. Nach einem Freistoß von Sarikaya flipperte der Ball im Fünfmeterraum umher, ehe Sobiech diesen aus kürzester Entfernung über die Linie drückte. Letztlich blieb es beim verdienten 3:1-Sieg. In 09 Tagen geht es für unser Team mit dem Auswärtsspiel bei Rot-Weiss Essen weiter.
Mannschaftsaufstellung: Pepic; Obst, Lach (80. El-Bouazzati), Schneider, Popovic; Tietz, Corboz; Diallo, Canbulut (65. van Santen), Yesilova (75. Tunga Malanda); Buckmaier
Tore:
1:0 Emre Yesilova (38.)
2:0 Nico Buckmaier (57.)
3:0 Berkant Canbulut (59.)
3:1 Joran Sobiech (84.)
Schiedsrichter: Jonas Windeln
Zuschauer: 764
Kommentar von Farat Toku: „Wir wussten schon vor dem Spiel, dass es nicht so einfach wird gegen Herkenrath, weil sie kompakt und im Verbund verteidigen. Wir wollten ruhig bleiben und auf unsere Chancen warten und konsequent nutzen. Glücklicherweise ist uns das gelungen. Über die 90 Minuten war der Sieg verdient und nie wirklich gefährdet.“
Kommentar von Guiseppe Brunetto: „Glückwunsch zum verdienten Sieg an Wattenscheid. Ich denke, dass wir in der ersten Halbzeit auf Augenhöhe agiert haben. Mit der ersten Chance geht Wattenscheid in Führung. Das ist brutale Qualität, die wir Woche für Woche in dieser Liga zu spüren bekommen. Mit dem Pausenpfiff hatten wir eine Aktion, wo es hätte 1:1 stehen können. Leider erkannte der Schiedsrichter das Tor nicht an. Der Doppelschlag in der zweiten Halbzeit hat uns das Genick gebrochen. 20 Minuten lang hätte uns Wattenscheid aus dem Stadion schießen können. Mit dem Anschlusstor hat meine Mannschaft noch einmal Moral bewiesen. Ich kann ihr wie immer keinen Vorwurf machen, denn sie hat erneut alles gegeben.“