Eiskalt war es gestern im Stadion am Zoo. Eiskalt war aber auch der Wuppertaler SV, der die Partie am Ende verdient mit 4:2 (2:0) gewann und sich weder durch Wattenscheider Anschlusstreffer, noch durch eine rote Karte und der damit verbunden 40-minütigen Unterzahl, nervös machen ließ.
Recht schnell ging er WSV nach einem druckvollen Beginn in Führung. Schon in der 7. Minute köpfte Güler eine Flanke relativ unbedrängt in die Maschen. 09-Keeper Neufeld war machtlos. Viel zu oft konnten die Bergischen in den Wattenscheider Strafraum eindringen und so gefährliche Aktionen auslösen. So auch diesmal, als Stiepermann dankbarer Abnehmer eines Querpasses war und locker zum 2:0 einschob (26‘). Die 09er konnten sich kaum Luft verschaffen und kamen über einen Fernschuss von Canbulut (3‘) und einen Kopfball von Kesim (20‘) kaum vor das Wuppertaler Tor. Ein wenig Glück war sogar vorhanden, da der Innenpfosten einen dritten Treffer für den WSV verhinderte. Schurig setzte kurz vor dem Pausenpfiff noch einmal seine Erfahrung ein und holte sich mit einer Grätsche im 16er den Ball von Güler, der frei aufs Tor gelaufen wäre.
Nach der Halbzeitpause kam dann Jakubowski für den, in eine Werbebande gerutschte Timm Esser, der die Partie nicht mehr fortsetzen konnte. Hoffnung keimte noch einmal auf, als in der 50. Minute, nach einer Notbremse, Elfmeter für die Schwarz-Weißen gepfiffen wurde und WSV-Spieler Henke zudem für eine Notbremse die rote Karte sah. Meier verwandelte souverän unten links.
Der 09-Anhang noch im Freudentaumel, gab es nur 4 Minuten später wieder einen Dämpfer: der flinke Güler enteilte der aufgerückten Abwehr, schaute in die Mitte und bediente den mitgeeilten Hagemann, der zum Jubel der Wuppertaler Fans zum 3:1 einschob. So wurde der 2-Tore Abstand kurz nach dem Elfmeterschock wieder hergestellt.
09 machte nun mehr Druck, während der WSV auf Konter lauerte. Viele Fehlpässe begleiteten die Partie. Der Boden wirkte holperig und tief. Dadurch gab es einen munteren Schlagabtausch mit guten Chancen auf beiden Seiten. In der 68.Minute jubelten dann wieder die ca.150 mitgereisten Wattenscheider, als Jakubowski einen verlängerten Ball ins lange Eck schob (68‘).
Abermals konnten die Rot-Blauen reagieren. Diesmal dauerte es nur 2 Minuten: Wieder enteilt Güler der nun offenen 09-Defensive und netzt mit einem strammen Schuss zum 4:2 Endstand ein (71‘).
Trotz aller Mühen konnten die Lohrheidekicker keinen weiteren Treffer erzielen und diesmal die Comebackqualitäten nicht so anbringen, wie in den vorangegangenen Spielen. Dafür war der nun Tabellenzweite zu stark an diesem Abend.
Weiter geht es beim letzten Spiel 2022 gegen Liganachbarn RW Ahlen am kommenden Samstag um 14 Uhr. Vermutlich wird es die letzte Partie mit der Westtribüne sein. Wir freuen uns daher besonders, wenn ihr nochmal alle auf die alte Tribüne kommt und sie richtig voll macht.
Wuppertaler SV:
Langhoff – Montag, Henke, Stiepermann, Demming, Hagemann, Pires, Güler, Peitz, Berisha, Schweers
SG Wattenscheid 09:
Neufeld – Brdaric, Sindermann, Jessey, Lucas, Canbulut, Meier, Britscho, Kesim, Schurig, Esser
Zuschauer: 1606
Tore:
5′ 1:0 Serhat-Semih Güler
23′ 2:0 Marco Stiepermann
50′ 2:1 Julian Meier
54′ 3:1 Kevin Hagemann
69′ 3:2 Norman Jakubowski
71′ 4:2 Serhat-Semih Güler
Rote Karte:
49′ Justus Henke
Gelbe Karten:
28′ Tim Brdaric
75′ Phil Britscho
75′ Julian Meier