Heute vor 35 Jahren absolvierte die SG Wattenscheid 09 eines der spektakulärsten,
aufregendsten und spannendsten Spiele der Vereinsgeschichte. Beim 6:5 Sieg bei Fortuna Köln in der Saison 1989/90 war jede Mannschaft mit zwei Treffern vorne, die Fortuna schoss vier Tore in Folge und unserer SG gelang schließlich der Siegtreffer in der 87. Minute.
Fortunas Torhüter Jacek Jarecki war vor dem Spiel sehr entschlossen: „Mein Tor bleibt
vernagelt“. Die Fortuna hatte schließlich fast ein halbes Jahr im Südstadion kein Gegentor
kassiert. Es kam ein wenig anders und die Wattenscheider legten dem leider früh
verstorbenen Schlussmann kurz vor Ostern 1989 sechs Eier ins Nest.
Im Bericht der Sportschau klagte der Reporter, nicht genügend Zeit zu haben alle
Torgelegenheiten zeigen zu können. Das Spiel hätte bei optimalen Verlauf zwischen dem Tabellenführer aus Köln und der auf Platz vier stehen SG auch 14:13 ausgehen können. Die Kölner trafen z. B. dreimal Latte und Pfosten. Der gestresste Fortuna-Trainer Hannes Linßen stöhnte nach dem Spiel: „Es gibt Spiele, die gibt es nicht und es gibt Ergebnisse, die gibt es erst recht nicht“. Wattenscheids Coach Gerd Roggensack meinte nach Schlusspfiff, dass das Spiel keinen Gewinner verdient hätte. Kann man so oder so sehen…
Die mitgefahrenen knapp 1.500 Fans aus Wattenscheid unter den 10.000 Zuschauern fuhren eine Woche vor Ostern glückselig nach Hause, der Kölner Anhang war fassungslos. Wäre Johan Cruyff unter den Anwesenden gewesen, hätte er sicherlich etwas von totalem Fußball gemurmelt.
SG 09: Eilenberger – Terhaar, Siewert, Kollenberg (75. Langbein) – Jankovic, Frömberg,
Buckmaier, Kügler, Kontny (63. Emmerling) – Tschiskale, Banach
Torschützen:
0:1 ( 2.) Tschiskale
1:1 (13.) Baffoe
1:2 (20.) Buckmaier
1:3 (27.) Buckmaier
2:3 (45.) Pförtner
3:3 (48.) Niggemann
4:3 (51.) Pförtner
5:3 (72.) Niggemann
5:4 (75.) Tschiskale
5:5 (82.) Banach
5:6 (87.) Emmerling