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09 gewinnt in verrücktem Spiel in Unterzahl mit 1:0 gegen Vreden

Es war ein Abend an dem noch vergangenes Jahr, nach 10 Minuten der Partie, keiner mehr einen Pfifferling auf das Team der SG Wattenscheid 09 gegeben hätte. Bereits in der 9.Minute flog Innenverteidiger Serhat Kacmaz, nach einer Notbremse, vom Feld. Mindestens 80 Minuten in Unterzahl standen der Truppe von Engin Yavuzaslan gegen die formstarken Vredener (zuletzt 6 Siege und 1 Unentschieden) bevor. Sofort erklang ein „Kämpfen 09, kämpfen!“ durch das Lohrheidestadion. Es sollte, nach dem 2:0 Sieg gegen Schermbeck am Sonntag, ein weiterer Befreiungsschlag werden. Und das Team lieferte einen fulminanten Kampf.

Es war ein Spiel in dem einfach so viel drin war, was den Puls in Wallung bringt: Eine frühe rote Karte, ein Elfmeter, Rudelbildung, zwei weitere rote Karten, viele packende Zweikämpfe und Leidenschaft bis in jede 09-Haarspitze. Am Ende steht ein verdient erkämpfter Sieg in Unterzahl, Fans und Spieler die wohl vor lauter Adrenalin nicht gut geschlafen haben werden und ein Gefühl des Zusammenhalts und Glücks bei Spielern und Anhang, der so wichtig werden kann in den nächsten Wochen. Jetzt gilt es nicht nachzulassen und weiter zu punkten!

Es war der denkbar schlechteste Start den man sich als Verantwortlicher Trainer wünschen kann. Da macht man sich Gedanken, analysiert den Gegner, entwickelt einen Matchplan und kann diesen, zumindest in Teilen, nach 9 Minuten wieder begraben. Zu ungestüm kreuzte 09-Innenverteidiger Kacmaz Vredens Ostenkötter, der den Kontakt dankend annahm und die rote Karte wohl so in Ordnung geht.

Nach dem Platzverweis, reagierte Yavuzaslan sofort und opferte Fabrizio Fili für Routinier und Innenverteidiger Jeffrey Malcherek. Fortan ließen sich die 09er stark zurückfallen und die Gäste hatten mehr Ballbesitz. In der Hoffnung auf einen Umschaltmoment gingen die Schwarz-Weißen jedoch kein Risiko ein.

Das klappte jedoch nicht immer: Danieck Nijland kommt in der 22.Minute frei vor Lübcke an den Ball, schießt jedoch in den Abendhimmel. Felix Casalino hat die erste gute Gelegenheit für 09, als er halb links zum Abschluss kommt, jedoch zu zentral auf Keeper Breuers schießt. Schrecksekunde dann 2 Minuten später, als Ostenkötter Maurice Haar enteilt, aber Lübcke herauseilt und den Ball wegschnappt. In der 37. Minute liegt der Ball dann im Wattenscheider Netz. Aufgrund einer Abseitsposition war es jedoch kein Treffer. Gegen Ende der ersten Hälfte schafften es die 09er sich etwas mehr zu befreien. Ein Vredener Freistoß landete über dem Tor und somit wurde zum Pausentee gepfiffen.

Nach dem Wechsel dauerte es bis zur 52. Minute ehe die Spielvereinigung, nach einem Foul von Tim Kaminski, links am 16er zum Freistoß kam. Dieser wird zwar geklärt, aber der Nachschuss flog im Ping-Pong-Stil durch den 16er und landete um ein Haar (nicht Maurice, der wäre nicht mehr drangekommen) vor gleich zwei Vredenern. Wieder ist es der guten Reaktion Lübckes zu verdanken, dass kein Tor fällt. Gedankenschnell schmeißt er sich auf den Ball.

Zwei Minuten später wieder eine dieser Schlüsselmomente im Spiel: Thier verliert den Zweikampf gegen Schultealbert, der den Ball auf Hinkelmann durchsteckt. Diesmal ist Lübcke zu spät und bringt ihn zu Fall. Nach Ansicht der Videobilder ein vertretbarer Strafstoß. Ostenkötter nimmt sich den Ball und schießt ihn, wie heute so oft, übers Tor.

In der 59. Minute setzte sich Casalino vor der Osttribüne durch und wird gehalten. Sein Gegenspieler steigt über ihn und trifft ihn offenbar, was da Costa so auf die Palme bringt, dass er ihn umstößt. In der folgenden Rangelei wird er dann vom Vredener Frieling ebenfalls umgestoßen. Nachdem alles wieder aufgelöst war, zeigte Schiedsrichter Kiehl dann beiden Protagonisten die rote Karte. 09, fortan zu neunt, hatte es nun mit zehn Vredenern zu tun.

Der nächste Aufreger dann in der 60.Minute: Firat kommt, nach einem Steckpass von Thier, im Strafraum zu Fall. Die 09-Fans fordern Elfmeter. Auch hier lag das Gespann aber nach Ansicht der Bilder richtig. Kein, oder viel zu wenig, Kontakt für einen Strafstoß. Firat scheint eher auszurutschen und spielt auch ohne zu protestieren weiter.

Yavuzaslan brachte für die letzten 30 Min. Loheider für Casalino. Kein leichtes Spiel für den Stürmer, da viele lange und hohe Bälle gespielt wurden und er den Umständen geschuldet, viel mit nach hinten gearbeitet hat. 09 übernahm in Folge immer mehr die Kontrolle übers Spiel. Einen Eckball konnte Breuers nur mit Mühe über das Gästetor abwehren (79.). Kurz darauf kommt Loheider im 16er an den Ball und setzt zum Fallrückzieher an, den er jedoch nicht richtig trifft (80.).

Die Spielvereinigung wirkte abgekämpft und ein Standard brachte dann das Stadion zum Beben. Berkan Firat schlug einen langen, gefühlvollen Freistoß von der linken Außenbahn auf den zweiten Pfosten. Dort wartet Maurice Haar und köpft ihn mit Wucht ins Tor. Breuer war chancenlos (84.).

Die SG 09 hätte sogar noch erhöhen können, da sich nun Räume zum Kontern ergaben. Einmal zieht Loheider aus vollem Lauf und spitzem Winkel ab, aber Breuers pariert (89.). In der Nachspielzeit lief ein Konter über Kouonang und Loheider. Kouonang spielt quer zu Thier, der dreht sich und auf der Linie rettet ein Vredener Verteidiger. Aber auch die in Gelb gekleideten Gäste hatten noch eine Riesenchance, die Jamal El Mansoury auf der Linie vereitelte. Nach satten 9 Minuten Nachspielzeit war diese verrückte Partie dann zu Ende und 09 holt die wichtigen drei Punkte im Abstiegskampf. Was für ein Abend.

Am Sonntag geht es weiter um 15:30 Uhr beim TuS Ennepetal.

Wattenscheid:
Lübcke – Kaminski, Kacmaz, Haar, Da Costa Pereira – El Mansoury, Thier – Fili (11. Malcherek), Firat, Yildiz (90. Kouonang) – Casalino (64. Loheider)

SpVgg Vreden:
Breuers – Nijland, Dziho, Verwohlt (77. Heisterkamp), Wiesweg – Bleker, Kondring (69. Ülütas) – Schultealbert (83. Wüpping), Ostenkötter, Frieling – Hinkelmann

Tor:
1:0 Haar (84.)

Zuschauer: 638

Rote Karten:
Kacmaz (8., Notbremse)
Frieling (58. Unsportlichkeit)
da Costa Pereira (58. Unsportlichkeit)