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0:2-Heimniederlage gegen Rot-Weiss Essen

Fotos: Mika

Vor 2317 Zuschauern im Lohrheidestadion musste die SG Wattenscheid 09 eine ärgerliche 0:2-Heimniederlage im Regionalliga-Revierderby gegen Rot-Weiss Essen hinnehmen. Im sechsten Heimspiel der Saison gab es für die SG 09 damit bereits die vierte Niederlage ohne eigenen Treffer. Es war am Sonntagnachmittag praktisch ein Spiegelbild der Heimniederlagen gegen Gladbach, Oberhausen und Wuppertal zuvor. Den Nullneunern konnte man erneut keinesfalls den Einsatz und Willen absprechen. Sie waren wieder nicht die schlechtere Mannschaft, sie standen defensiv sicher, waren offensiv allerdings erneut nicht zwingend genug und hatten dennoch einige gute Tormöglichkeiten, die sie leider nicht nutzen konnten. Kai Pröger war auf Seiten der Gäste letztlich die spielentscheidende Figur, denn er besorgte nicht nur den Führungstreffer in der 52. Minute, sondern bereitete das 0:2 durch Lukas Scepanik in der 87. Minute mustergültig vor.

Farat Toku setzte in diesem Spiel wieder auf Mael Corboz, der seine Gelbsperre in Herkenrath abgesessen hatte, und ließ mit einer Dreierkette beginnen. Die Gäste aus Essen, die nach einem starken Saisonstart und zwischenzeitlicher Tabellenführung auf den 9. Tabellenplatz abgerutscht waren, fanden etwas besser in das Spiel. Timo Brauer prüfte Edin Sancaktar bereits nach drei Minuten mit einem Schuss aus gut 25 Metern, doch diesen faustete der 09-Keeper zur Seite weg. Nach einem Freistoß von Kevin Grund und einer Kopfballverlängerung von Timo Becker zog RWE-Verteidiger Robin Urban aus zwölf Metern in halbrechter Position volley ab, doch der Ball strich einen halben Meter am 09-Gehäuse vorbei. (12.)

Nach 15-20 Minuten war das leichte Anfangsübergewicht der Essener wieder vorbei und die 09er kamen besser in die Partie. Erstmals gefährlich war die SG 09 nach einer Ecke von Berkant Canbulut. Diese köpfte Adrian Schneider im Fallen Richtung Tor und RWE-Keeper Lukas Raeder parierte irgendwie und verhinderte damit das 1:0. (22.)

Drei Minuten später versuchte Emre Yesilova, den Keeper mit einem Schuss aus spitzem Winkel zu überraschen, aber Raeder hatte aufgepasst und konnte mit einer Faust zur Ecke abwehren. (25.) Bis kurz vor der Pause plätscherte anschließend das Spiel nur noch dahin, doch dann setzte sich Emre Yesilova gut gegen Heber durch, fand mit seinem Rückpass von der Grundlinie allerdings keinen Abnehmer. (41.) Eine weitere Ecke von Berkant Canbulut verlängerte Adrian Schneider an den zweiten Pfosten, aber kein 09er war zur Stelle, um den Führungstreffer zu erzielen. (43.) Folgerichtig ging es torlos in die Kabinen.

In der zweiten Halbzeit begann die Toku-Truppe mit deutlich mehr Ballbesitz, doch die Gäste nutzten einen Ballverlust in der Vorwärtsbegnung gnadenlos zur Führung aus. Innenverteidiger Timo Becker antizipierte einen Flachpass in die Spitze gut und verhinderte nicht nur das Anspiel, sondern trieb zunächst den Ball durch das Mittelfeld, um dann Kai Pröger mit einem langen Ball hinter die Kette der 09er auf die Reise zu schicken. Der pfeilschnelle Aussenstümer gewann das Laufduell mit Matthias Tietz und ließ Edin Sancaktar mit einem flachen Linksschuss keine Abwehrmöglichkeit. (52.)

Farat Toku reagierte und wechselte mit Tyger Lobinger und Cellou Diallo zwei neue Offensivkräfte ein und agierte nun mit einer Viererkette. Fortan wurde das Spiel der 09er deutlich mutiger und gefährlicher. Einen Freistoß von Cellou Diallo aus dem Halbfeld verlängerte ein Essener mit dem Hinterkopf an den zweiten Pfosten, wo Noah Korczowski aus kurzer Entfernung den Ball nicht gedrückt bekam und so über das Essener Tor köpfte (67.) Zwei Minuten später hatten die 09-Fans den Torschrei bereits auf den Lippen. Cellou Diallo wurde von Nico Buckmaier in die Gasse geschickt, Lukas Raeder konnte ihn, beim Versuch diesen auszuspielen, nach aussen abdrängen, so dass Berkant Canbulut in die Mitte flanken konnte. Hier legte Tyger Lobinger klug per Kopf auf den freistehenden Steve Tunga Malanda zurück, dessen Volleyabnahme aus elf Metern durch Kevin Grund auf der Linie abgewehrt wurde. (69.)

In der Folge drückte die Sportgemeinschaft weiter auf den Ausgleich, doch sie hatte Schwierigkeiten, sich gegen gut verteidigende Gäste weitere Torgelegenheiten zu erspielen. Durch die offensivere Spielweise bekam RWE viele Räume, die Florian Bichler in der 79. Minute nicht nutzen konnte, als Edin Sancaktar dessen Abschluss aus kurzer Torentfernung zunichte machte. Die letzten zwei Chancen zum Ausgleich waren Torschüsse von der Strafraumgrenze vom ebenfalls eingewechselten Sebastian van Santen und Mael Corboz, die leider jeweils deutlich zu hoch angesetzt waren. (81./83.) So konnten die Gäste drei Minuten vor dem Ende den Deckel drauf machen. Torschütze Kai Pröger schnappte sich in der eigenen Hälfte die Kugel und zog einen Sprint bis zur Grundlinie an, legte dann zurück auf den mitgelaufenen Lukas Scepanik, der keine Mühe hatte, das 0:2 zu erzielen.

Mannschaftsaufstellung: Sancaktar; Korczowski, Tietz (64. Lobinger), Schneider; Obst, Corboz, Tunga Malanda (77. van Santen), Unzola; Canbulut, Buckmaier; Yesilova (64. Diallo)

Tore:
0:1 Kai Pröger (52.)
0:2 Lukas Scepanik (87.)

Schiedsrichter: Selim Erk

Zuschauer: 2317

Kommentar von Farat Toku: „Glückwunsch an RWE zu den drei Punkten. Ich glaube in der ersten Halbzeit war das so ein bisschen Rumgeplätscher. Richtige Torraumszenen aus dem Spiel heraus gab es keine. Die größten Chancen hatten wir durch Standardsituationen. Die eine Chance von Adi nach der Ecke, da weiß der Torwart selbst nicht, wie er den gehalten hat. Adi hat ihn angeköpft, aber er hat dennoch gut reagiert. Ich denke, dass das Ergebnis zur Halbzeit gerecht war. In der zweiten Halbzeit geht Essen mit der ersten richtig großen Chance in Führung. Wir haben dann noch einmal Druck aufgebaut und hatten eine Riesenchance, wo ein Essener auf der Linie klärt. Wenn wir da das 1:1 schießen, geht es vom Spielverlauf her völlig in Ordnung. Wir sind am Ende hohes Risiko gegangen und wurden leider ausgekontert.“

Kommentar von Karsten Neitzel: „Wir sind erleichtert, dass wir heute einen Auswärtsdreier landen konnten. Es gib immer Phasen im Spiel, wo Spiele in eine andere Richtung gehen können. Das war heute genau so. Trotzdem finde ich unterm Strich den Sieg nicht unverdient. Wir haben in der ersten Halbzeit bei zwei Standardsituationen ganz schlecht verteidigt. Haben trotzdem mutig Fußball gespielt und haben den Gegner mutig angelaufen. In der zweiten Halbzeit haben wir zwei Tore gemacht. Diesmal haben wir das Spiel gewonnen vor – das möchte ich nochmal sagen – total tollen Fans. Es ist toll, wenn die Zuschauer in so einer Phase so hinter einem stehen. Wir fahren heute nach Hause und freuen uns ein paar Stunden und dann geht die Vorbereitung auf Rot-Weiß Oberhausen los. Aber heute ist die Freude groß bei uns.“