(rb) Wenn unsere 09er am Samstag (14 Uhr, Stadion Rote Erde) an der Strobelalle bei der BVB-Reserve antreten, treffen zwei Teams mit genau entgegensetzt zeigender Formkurve aufeinander. Während die Toku-Elf nach dem späten 1:0-Heimerfolg gegen Alemannia Aachen auf nunmehr vier Spiele ohne Niederlage (ein Sieg, drei Unentschieden) im laufenden Spielbetrieb schaut, kassierten die kleinen Borussen von Trainer Jan Siewert zuletzt zwei empfindliche Niederlagen – davon jüngst das 1:3 im Spitzenspiel bei Viktoria Köln.
Doch mit Blick auf die Tabelle ist die Favoritenrolle im kleinen Revierderby schnell verteilt. Während sich Borussia Dortmund II weiterhin in der Verfolgertruppe der Regionalliga West befindet, trennen die 09er nur drei Punkte vom ersten Abstiegsrang, den derzeit der 1. FC Kaan-Marienborn belegt. Auch die Statistik spricht nicht unbedingt für unsere Schwarz-Weißen: Seit dem Wiederaufstieg in die Regionalliga West konnten die 09er keine der insgesamt sieben Partien gegen den BVB II für sich entscheiden. Doch drei Punkte im Abstiegskampf kurz vor der Winterpause wären wichtiger denn je.
„Wir wollen weiter an die guten Leistungen der letzten Wochen anknüpfen und einfach unser Spiel durchziehen. Wir glauben an unsere Stärke“, gibt sich unser Trainer Farat Toku mit Blick auf die Partie deshalb kämpferisch. Dass es die letzte Niederlage der 09er Ende Oktober ausgerechnet gegen den BVB II (Nachholspiel vom 3. Spieltag, Anm. d. Red.) gab, wurmt Farat dabei noch immer: „Das war absolut unnötig, denn wir haben zur Pause absolut verdient geführt, und es sah auch nicht danach aus, dass Dortmund noch einmal zurückkommen kann.“ Der ein oder andere 09-Fan wird sich sicherlich noch schmerzhaft erinnern: Die 1:0-Pausenführung durch Lex-Tyger Lobinger egalisierte der BVB II nach dem Seitenwechsel binnen drei Minuten und bescherte den Wattenscheidern dadurch am Ende eine bittere 1:3-Heimniederlage.
Damit sein Team diesmal nicht in einen „Tiefschlaf“ verfällt, hat sich unser Chefcoach den Gegner deshalb gut angeschaut: „Dortmund ist individuell sehr gut aufgestellt und besitzt auch in der Breite eine sehr hohe Qualität. Aber wie jede junge Mannschaft hat auch der BVB Phasen, in denen es nicht so gut läuft. Da sind wir dann gefragt und müssen genau in diesen Momenten zustechen.“ Unklar ist noch, welche Profis die Dortmunder, die am späteren Nachmittag auch beim Lokalrivalen Schalke 04 zum Prestigederby in der 1. Bundesliga antreten müssen, ins zweite Glied delegieren. Zuletzt waren mit Sebastian Rode, Alexander Isak und Shinji Kagawa durchaus sehr prominente Namen darunter. Doch Farat Toku bereitet dies keine schlaflosen Nächte: „Wir haben ja sowieso keinen Einfluss darauf. Wer runterkommt, soll ruhig kommen. Wir sind jedenfalls vorbereitet.“
Personell kann unser Trainer zudem fast aus den Vollen schöpfen. Lediglich Cellou Diallo (Gelb/Rot-Sperre), Norman Jakubowski sowie Adrian Schneider (beide beruflich verhindert) werden gegen die BVB-Reserve nicht zur Verfügung stehen. Torhüter Steffen Scharbaum, der unter der Woche mit leichten Rückenprobleme zu kämpfen hatte, ist hingegen wieder fit.